Mundtrockenheit, auch Xerostomie genannt, ist ein Symptom, das viele Ursachen haben kann – von Flüssigkeitsmangel über Medikamentennebenwirkungen bis hin zu chronischen Erkrankungen. Weniger bekannt, aber zunehmend diskutiert, ist der Einfluss von Umweltgiften und dentalen Materialien auf die Gesundheit der Speicheldrüsen. Besonders Amalgamfüllungen sowie andere toxische Substanzen können bei empfindlichen Personen eine Rolle spielen.
Amalgam als Belastungsfaktor
Amalgam besteht zu etwa 50 % aus Quecksilber, gemischt mit Silber, Zinn und Kupfer. Seit Jahrzehnten wird es als Zahnfüllmaterial genutzt, steht jedoch wegen seiner potenziellen Toxizität in der Kritik.
- Freisetzung von Quecksilber: Durch Kauen, Knirschen oder heiße Getränke können kleinste Mengen Quecksilberdampf freigesetzt und aufgenommen werden.
- Einfluss auf Schleimhäute: Studien deuten darauf hin, dass chronische Quecksilberexposition die Funktion von Speicheldrüsen beeinträchtigen und zu Entzündungen oder reduzierter Speichelsekretion beitragen kann.
- Individuelle Empfindlichkeit: Nicht jeder reagiert gleich. Besonders empfindliche Menschen berichten von Symptomen wie Mundtrockenheit, metallischem Geschmack oder Schleimhautreizungen.
Weitere Toxine mit Einfluss auf Speichelfluss
Neben Amalgam gibt es zahlreiche weitere Umwelt- und Genussgifte, die Mundtrockenheit begünstigen können:
- Nikotin: Rauchen führt zu einer Minderdurchblutung der Mundschleimhaut und vermindert die Speichelproduktion.
- Alkohol: Wirkt direkt austrocknend auf die Schleimhaut und hemmt kurzfristig die Speicheldrüsenfunktion.
- Pestizide und Lösungsmittel: Chronische Exposition kann das Nervensystem beeinträchtigen, das die Speichelproduktion steuert.
- Schwermetalle (z. B. Blei, Cadmium): Ähnlich wie Quecksilber können sie Zellen schädigen und oxidativen Stress in den Speicheldrüsen verursachen.
Auswirkungen auf die Mundgesundheit
Ein chronischer Mangel an Speichel durch toxische Belastungen ist nicht nur unangenehm, sondern medizinisch bedeutsam:
- Erhöhtes Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen
- Häufiger Mundgeruch
- Schleimhautreizungen bis hin zu schmerzhaften Entzündungen
- Gestörte Geschmackswahrnehmung
Vorbeugung und Unterstützung
- Zahnarztgespräch: Bei Verdacht auf amalgambedingte Beschwerden sollte die Situation individuell abgeklärt werden. Eine Entfernung von Amalgamfüllungen darf nur unter strengem Schutz erfolgen.
- Entgiftungsunterstützung: Antioxidantien wie Vitamin C oder sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. aus Grüntee oder Kurkuma) können die Zellen vor oxidativem Stress schützen.
- Lebensstil: Rauch- und Alkoholkarenz, viel Flüssigkeit und eine ausgewogene Ernährung entlasten die Schleimhäute.
- Mundbefeuchtung: Speichelanregende Mittel, zuckerfreie Kaugummis oder pflanzliche Sprays können Beschwerden lindern.
Fazit
Amalgam und andere toxische Substanzen können bei empfindlichen Personen zur Entstehung oder Verstärkung von Mundtrockenheit beitragen. Da die Speicheldrüsen eng mit Stoffwechsel- und Immunprozessen verknüpft sind, lohnt es sich, bei anhaltender Xerostomie auch mögliche Umweltbelastungen in Betracht zu ziehen. Eine gesunde Lebensweise und ärztliche Beratung sind entscheidend, um Ursachen zu erkennen und die Schleimhautgesundheit langfristig zu schützen.

