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Radiotherapie - so hilfst du deinem Mund

Eine Strahlentherapie (Radiotherapie) ist eine wirkungsvolle Methode, um bösartige Tumoren gezielt zu behandeln. Besonders bei Krebserkrankungen im Kopf-, Hals- oder Brustbereich ist sie oft unverzichtbar. Doch so wirksam die Strahlung gegen Krebszellen ist – sie kann auch gesunde Zellen in Mitleidenschaft ziehen, insbesondere die empfindlichen Schleimhäute. Diese reagieren sehr sensibel auf Strahlenbelastung, was zu Trockenheit, Entzündungen und schmerzhaften Verletzungen führen kann. Mit gezielter Vorbeugung und sorgfältiger Pflege lässt sich der Schaden jedoch deutlich begrenzen.

Warum Schleimhäute unter der Radiotherapie leiden

Schleimhautepithelzellen gehören zu den sich am schnellsten regenerierenden Zellen des Körpers. Genau das macht sie anfällig für Strahlung: Die Radiotherapie zerstört nicht nur Tumorzellen, sondern trifft auch gesunde, sich schnell teilende Zellen der Mund- und Rachenschleimhaut. Dadurch wird die Regeneration verlangsamt, die Schleimhaut wird dünner, trockener und anfälliger für Infektionen.

Hinzu kommt, dass die Speicheldrüsen durch die Bestrahlung häufig geschädigt werden. Die Speichelproduktion sinkt, und damit entfällt ein wichtiger Schutzmechanismus: Speichel befeuchtet, neutralisiert Säuren und schützt die Schleimhaut vor mechanischer Reizung und Bakterien. Die Folge ist häufig eine ausgeprägte Xerostomie (Mundtrockenheit), begleitet von Schmerzen, Brennen und erhöhter Infektionsneigung.

Vorbeugung – was vor und während der Radiotherapie hilft

1️⃣ Zahnarztbesuch vor Therapiebeginn

Vor der Strahlentherapie sollte immer eine zahnärztliche Untersuchung erfolgen. Karies, Zahnfleischentzündungen oder schlecht sitzende Prothesen erhöhen das Risiko für Infektionen nach der Behandlung. Eine professionelle Zahnreinigung und die Entfernung potenzieller Entzündungsherde sind daher unerlässlich.

2️⃣ Sanfte, konsequente Mundpflege

Bereits vor der ersten Bestrahlung sollte mit einer besonders milden Mundpflege begonnen werden:

  • Zweimal täglich Zähneputzen mit einer weichen Bürste und fluoridhaltiger, nicht schäumender Zahnpasta.
  • Alkoholfreie Mundspülungen (z. B. mit Kamille, Salbei oder Chlorhexidin in geringer Konzentration).
  • Befeuchtung durch regelmäßiges Spülen mit Wasser oder physiologischer Kochsalzlösung.

3️⃣ Speichelfluss anregen

  • Regelmäßig zuckerfreie Kaugummis oder Lutschpastillen verwenden, sofern die Schleimhaut nicht zu stark gereizt ist.
  • Kräutertees (Malve, Eibisch, Lindenblüte) trinken, da sie beruhigend und befeuchtend wirken.
  • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten – mindestens 1,5–2 Liter Wasser täglich.

4️⃣ Ernährung anpassen

Während der Therapie sind weiche, milde und lauwarme Speisen ideal.

  • Vermeiden: scharfe, saure, stark gewürzte oder sehr heiße Gerichte.
  • Bevorzugen: Suppen, Pürees, Haferbrei, Joghurt, Avocado, weichgekochtes Gemüse.
  • Kleine, häufige Mahlzeiten schonen die Schleimhaut.

5️⃣ Kühlung während der Bestrahlung

Das Lutschen von Eiswürfeln oder Eischips kurz vor und während der Behandlung kann die Durchblutung in der Mundschleimhaut verringern und dadurch das Risiko für Entzündungen (Mukositis) senken.

Schleimhautpflege nach der Radiotherapie

Nach Abschluss der Behandlung bleibt die Schleimhaut oft noch lange empfindlich. Jetzt geht es darum, Heilung zu fördern und Infektionen zu vermeiden.

🌿 Pflegende und schützende Substanzen

  • Aloe-vera-Gel oder Hyaluronsäure-Gele spenden Feuchtigkeit und fördern die Regeneration.
  • Pflanzenschleime aus Malve oder Eibisch legen sich schützend auf die Schleimhaut.
  • Speichelersatzlösungen mit Xylit oder Glycerin befeuchten den Mundraum.

🩺 Bei Entzündungen oder Schmerzen

  • Mundspülungen mit Kamillen- oder Salbeitee wirken entzündungshemmend.
  • Bei starken Schmerzen kann der Arzt spezielle anästhesierende oder entzündungshemmende Mundgels verschreiben.
  • Pilzinfektionen (Candida) sollten rasch erkannt und medikamentös behandelt werden.

Was Sie vermeiden sollten

🚫 Alkoholhaltige Mundspüllösungen – sie trocknen die Schleimhaut zusätzlich aus.
🚫 Rauchen und Alkohol – sie verzögern die Heilung.
🚫 Sehr zuckerhaltige Produkte – sie fördern Karies, besonders bei vermindertem Speichelfluss.

Fazit

Eine Radiotherapie kann die Schleimhäute stark belasten, besonders im Mund- und Rachenbereich. Trockene, gereizte oder entzündete Schleimhäute sind häufige Nebenwirkungen, die jedoch mit der richtigen Vorbeugung und Pflege deutlich gemildert werden können. Wer bereits vor der Behandlung auf eine gute Mundhygiene achtet, regelmäßig befeuchtet, milde Pflegeprodukte verwendet und seine Ernährung anpasst, schützt die Schleimhäute und erhält mehr Lebensqualität während und nach der Therapie.

Die wichtigste Regel: Feuchtigkeit, Sanftheit und Konsequenz. Schleimhäute brauchen Zeit zur Regeneration – aber mit der richtigen Pflege gelingt das meist erstaunlich gut.

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