🍽️ Was bedeutet parenterale Ernährung?
Unter parenteraler Ernährung versteht man die Nährstoffzufuhr über die Vene, also direkt ins Blut. Sie wird eingesetzt, wenn die normale Nahrungsaufnahme über den Mund oder Magen-Darm-Trakt vorübergehend oder dauerhaft nicht möglich ist – zum Beispiel nach Operationen, bei schweren Verdauungsstörungen oder bei bestimmten Erkrankungen.
Der Körper wird zwar vollständig mit Nährstoffen versorgt, doch der Mund bleibt dabei „außen vor“ – und genau hier beginnen oft die Probleme.
😬 Welche Probleme können im Mund entstehen?
Wenn keine Nahrung mehr durch den Mund aufgenommen wird, fehlen wichtige Reize, die normalerweise Speichelfluss, Durchblutung und Selbstreinigung der Mundhöhle anregen. Dadurch verändert sich das Milieu im Mund:
Typische Folgen sind:
- 💧 Mundtrockenheit (Xerostomie): Der Speichelfluss nimmt ab, die Schleimhäute werden trocken, rissig und anfälliger für Entzündungen.
- 🔥 Entzündungen und Druckstellen: Besonders an Zunge, Lippen und Wangen.
- 🍞 Beläge und schlechter Geschmack: Durch abgestorbene Zellen, Bakterien und Pilze.
- 🌿 Mundgeruch: Entsteht, wenn Speichel fehlt und sich Bakterien vermehren.
- 🍄 Pilzinfektionen (Mundsoor): Besonders bei geschwächtem Immunsystem oder Antibiotikatherapie.
Kurz gesagt: Auch wenn nicht gegessen wird, braucht der Mund tägliche Aufmerksamkeit, um gesund zu bleiben!
🪥 Warum Mundpflege so wichtig ist
Speichel ist unser natürliches Schutzmittel: Er spült Speisereste weg, neutralisiert Säuren und enthält Abwehrstoffe gegen Keime.
Fehlt er, müssen wir durch gezielte Mundpflege nachhelfen.
Eine regelmäßige, sanfte Mundpflege sorgt dafür, dass:
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die Schleimhaut feucht und intakt bleibt,
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Entzündungen und Pilzinfektionen vermieden werden,
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das Wohlbefinden steigt (frischer Atem, weniger Spannungsgefühl),
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Komplikationen bei längerer parenteraler Ernährung reduziert werden.
💧 Tipps für eine gute Mundpflege während der parenteralen Ernährung
1️⃣ Mund regelmäßig befeuchten:
- Mehrmals täglich mit Wasser oder speziellen Mundspüllösungen (ohne Alkohol!) spülen.
- Befeuchtende Gele, Sprays oder Speichelersatzprodukte helfen gegen Trockenheit.
2️⃣ Sanfte Reinigung:
- Zähne und Zunge vorsichtig mit einer weichen Bürste oder Schaumstoffstäbchen reinigen.
- Wenn Zähneputzen nicht möglich ist: Mit angefeuchteter Gaze oder Pflegestäbchen sanft über Schleimhaut und Zunge wischen.
3️⃣ Lippenpflege nicht vergessen:
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Trockene Lippen mit Pflegestift oder Vaseline schützen.
4️⃣ Beläge entfernen:
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Beläge auf Zunge und Wangen sanft lösen – das verhindert Mundgeruch und Infektionen.
5️⃣ Regelmäßige Kontrolle:
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Tägliche Inspektion von Mund und Lippen – bei Rötung, Schmerzen oder weißen Belägen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
6️⃣ Feuchtigkeit von innen:
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Wenn erlaubt, kleine Schlucke Wasser oder Eisstückchen lutschen, um die Schleimhaut feucht zu halten.
🌼 Fazit
Auch bei parenteraler Ernährung bleibt der Mund ein wichtiger Teil der Körperpflege.
Da keine natürlichen Reize durch Essen und Kauen entstehen, muss die Mundpflege bewusst und regelmäßig erfolgen, um Beschwerden und Infektionen vorzubeugen.
Ein befeuchteter, sauberer Mund bedeutet nicht nur weniger Komplikationen – sondern auch mehr Wohlbefinden, Frische und Lebensqualität 💖.