Entzündungen der Mundschleimhaut sind unangenehm, lassen sich aber meist gut verhindern und behandeln.

Entzündungen der Mundschleimhaut – Ursachen, Vorbeugung und Selbstbehandlung

Entzündungen der Mundschleimhaut – medizinisch Stomatitis genannt – gehören zu den häufigsten Beschwerden im Mundraum. Sie können harmlos, aber äußerst schmerzhaft sein und das Essen, Sprechen und Schlucken erheblich beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, die Ursachen zu kennen und zu wissen, wie man vorbeugen oder im Akutfall selbst etwas dagegen tun kann.

Wie entstehen Entzündungen der Mundschleimhaut?

Die Mundschleimhaut ist eine empfindliche Schutzschicht, die täglich mit vielen Reizen in Kontakt kommt – von Lebensmitteln über Zahnpflegeprodukte bis hin zu Bakterien. Wenn dieses Gleichgewicht gestört wird, können Entzündungen entstehen.

Häufige Ursachen sind:

  • Mechanische Reize: Druckstellen durch schlecht sitzende Prothesen, scharfe Zahnkanten oder zu harte Zahnbürsten verletzen das Gewebe.
  • Chemische oder thermische Reize: Heißes Essen, scharfe Gewürze oder reizende Mundspüllösungen können die Schleimhaut reizen.
  • Infektionen: Bakterien, Viren (z. B. Herpes simplex) oder Pilze (v. a. Candida albicans) lösen häufig Entzündungen aus.
  • Mangelzustände: Fehlt es an Vitaminen (v. a. B-Vitamine, Folsäure, Eisen), wird die Schleimhaut anfälliger.
  • Medikamente und Krankheiten: Manche Arzneien (z. B. Chemotherapeutika, Antibiotika) oder Erkrankungen wie Diabetes und Xerostomie (trockener Mund) begünstigen Schleimhautentzündungen.

Wie kann man vorbeugen?

Eine gute Mundgesundheit beginnt mit regelmäßiger und sanfter Mundhygiene. Das bedeutet: zweimal täglich Zähneputzen mit einer weichen Bürste, die Reinigung der Zahnzwischenräume und gegebenenfalls die Nutzung milden Mundwassers.

Darüber hinaus helfen folgende Maßnahmen:

  • Ausgewogene Ernährung: Vitamin- und mineralstoffreiche Kost stärkt die Schleimhaut.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Ein gut befeuchteter Mundraum schützt vor Reizungen.
  • Vermeidung von Reizstoffen: Alkohol, Tabak und scharfe Speisen sollten reduziert werden.
  • Kontrolle von Prothesen und Zahnersatz: Regelmäßige Anpassung beim Zahnarzt verhindert Druckstellen.
  • Stressabbau: Dauerstress schwächt das Immunsystem – auch im Mund.

Wie kann man selbst behandeln?

Leichte Entzündungen der Mundschleimhaut können oft selbst behandelt werden. Wichtig ist, den Mund sauber und feucht zu halten. Bewährt haben sich:

  • Kamillen- oder Salbeitee-Spülungen: Wirken entzündungshemmend und beruhigend.
  • Milde antiseptische Mundspülungen (z. B. mit Chlorhexidin, zeitlich begrenzt angewendet).
  • Schmerzstillende Gels oder Salben mit Lidocain oder pflanzlichen Wirkstoffen.
  • Befeuchtende Gele oder Sprays, besonders bei Mundtrockenheit.
  • Vermeidung von Reizstoffen: Keine sauren, heißen oder scharfen Speisen, bis die Schleimhaut abgeheilt ist.

Wenn die Entzündung nach einer Woche nicht abklingt, häufig wiederkehrt oder Fieber, Schwellungen oder starke Schmerzen auftreten, sollte unbedingt ein Zahnarzt oder Arzt aufgesucht werden – insbesondere, um Infektionen oder systemische Erkrankungen auszuschließen.

Fazit

Entzündungen der Mundschleimhaut sind unangenehm, lassen sich aber meist gut verhindern und behandeln. Eine sanfte Mundpflege, gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeit sind die besten Schutzmaßnahmen. Bei ersten Anzeichen helfen pflanzliche Spülungen und beruhigende Gele. Wer auf die Signale seines Körpers achtet, kann die empfindliche Schleimhaut wirksam schützen – für ein gesundes und schmerzfreies Mundgefühl.

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