Welche Substanzen, Nahrungsmittel und Lebensgewohnheiten verstärken eine Xerostomie?
Mundtrockenheit (Xerostomie) ist ein Symptom, das viele Menschen betrifft. Sie kann durch Erkrankungen, Medikamente oder Therapien entstehen, wird aber häufig auch durch bestimmte Substanzen, Nahrungsmittel und Lebensgewohnheiten verstärkt. Wer unter trockenen Schleimhäuten leidet, sollte diese Faktoren kennen, um sie zu vermeiden oder zu reduzieren.
Medikamente
Mehr als 400 Arzneimittel sind bekannt dafür, den Speichelfluss zu hemmen. Besonders häufig betroffen sind:
- Antidepressiva und Psychopharmaka (z. B. trizyklische Antidepressiva, SSRI)
- Antihypertensiva (z. B. Betablocker, Diuretika)
- Antihistaminika (gegen Allergien)
- Analgetika (bestimmte Schmerzmittel)
- Zytostatika und Antihormontherapien in der Krebstherapie
Diese Medikamente verringern entweder die Speichelproduktion oder verändern die Zusammensetzung des Speichels.
Genussmittel
- Alkohol: wirkt stark entwässernd und trocknet die Schleimhäute aus. Besonders riskant sind alkoholhaltige Mundspüllösungen.
- Nikotin: reduziert die Durchblutung der Mundschleimhaut und hemmt die Speichelproduktion.
- Koffein (Kaffee, Schwarztee, Cola): wirkt leicht diuretisch und verstärkt die Austrocknung.
Nahrungsmittel, die Mundtrockenheit verschlimmern
- Salzige Speisen (Chips, Salzgebäck, Fertiggerichte): entziehen den Schleimhäuten zusätzlich Flüssigkeit.
- Sehr saure Lebensmittel (Zitrusfrüchte, Essig, Sauerkraut): reizen die empfindliche Mundschleimhaut, wenn sie ohnehin trocken ist.
- Scharf gewürzte Speisen (Chili, Pfeffer, Curry): können brennende Schleimhäute verstärken.
- Zuckerreiche Nahrungsmittel: erhöhen das Risiko für Karies, das bei Xerostomie ohnehin schon erhöht ist.
- Sehr trockene Lebensmittel (Knäckebrot, Cracker, Kekse): sind ohne ausreichend Speichel schwer zu kauen und verschlimmern das Trockenheitsgefühl.
Lebensgewohnheiten, die Xerostomie fördern
- Unzureichende Flüssigkeitszufuhr: Wer tagsüber zu wenig trinkt, verstärkt Mundtrockenheit automatisch.
- Mundatmung statt Nasenatmung: Besonders nachts führt dies zu starker Austrocknung. Schnarchen ist ein zusätzlicher Risikofaktor.
- Stress und Anspannung: Stresshormone wie Adrenalin hemmen kurzfristig die Speichelproduktion.
- Trockene Raumluft: Heizungs- oder Klimaanlagenluft senkt die Luftfeuchtigkeit und entzieht den Schleimhäuten Feuchtigkeit.
- Übermäßiger Sport ohne Flüssigkeitsausgleich: Durch starkes Schwitzen verliert der Körper zusätzlich Wasser, was sich auch auf die Mundschleimhäute auswirkt.
Fazit
Xerostomie ist nicht nur eine Folge von Krankheiten oder Therapien, sondern wird oft durch Alltagsgewohnheiten, Medikamente und Ernährung verstärkt. Alkohol, Nikotin, koffeinhaltige Getränke und bestimmte Nahrungsmittel belasten die Schleimhäute zusätzlich. Wer unter Mundtrockenheit leidet, sollte seine Lebensweise kritisch prüfen und bewusst auf flüssigkeitsreiche, milde Ernährung, ausreichende Trinkmengen und eine gesunde Nasenatmung achten. Schon kleine Veränderungen im Alltag können die Symptome deutlich lindern und die Lebensqualität verbessern.